WOLF SCHÖN
Ein Bürgermeister und die Erinnerung an den Schwarzen Tod

DOCUFICTION
Cutout Animation | 3:57 min | 2015 | Stadtmuseum Pößneck


Das Museum 642 für Pößnecker Stadtgeschichte wurde in den Jahren 2012 bis 2016 komplett neu aufgebaut und gestaltet. Teil des modernen Museumskonzepts: Als Ergänzung zu Ausstellungsstücken und Lesetexten gibt es in vielen Räumen „Guckkästen“ mit kleinformatigen Videos, die einen unterhaltsamen Zugang zur jeweiligen Epoche ermöglichen. In den 3- bis 4-minütigen animierten Clips werden historische Ereignisse aus der Sicht einer Pößnecker Persönlichkeit der jeweiligen Zeit erzählt. So vermischen sich dokumentierte Fakten mit fiktiven Ansichten zu einer lebendigen Story.

Um auch optisch die größtmögliche Authentizität zu vermitteln, wurde auf Wunsch des Kunden fast ausschließlich mit Ausschnitten aus zeitgenössischen Darstellungen und Dokumenten gearbeitet. Zusätzlich haben wir uns auch stilistisch stark an den überlieferten Bildwerken orientiert.

WOLF SCHÖN erzählt aus der dunklen Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1. Hälfte 17. Jh), in der die Pest mehr als die Häfte der Pößnecker Einwohner tötete. Die Menschen glaubten sich beherrscht von Dämonen und höheren Mächten, und versuchten der Seuche mit Alchimie Einhalt zu gebieten. Doch letztlich waren es Mitgefühl, Mut und sein fester Glaube an Gott, die Wolf Schön durch diese Tragödie führten und mit denen er als Bürgermeister auch seinen Mitmenschen Hoffnung gab.
Die Bildsprache ist malerisch und geprägt von Hell-Dunkel-Kontrasten à la Caravaggio. Dämonen von Matthias Grünewald und Hieronymus Bosch beherrschen Leute und Landschaften, die wiederum aus Kunstwerken der barocken Genremalerei zusammengesetzt sind.


Regie, Design, Animation Ilona Fritzsche
Kunde Museum 642 Pößnecker Stadtgeschichte


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